In Georgien kehrt der Alltag ein

Auch wenn die Farben der Logos übereinstimmen, ist bei „Georgia Today“ vieles anders als bei „SRF 3“. Seit drei Wochen bin ich jetzt in Tiflis und arbeite für die Zeitung „Georgia Today“. Von „SRF 3“ bin ich mir einen mehr oder weniger strukturierter Redaktionsalltag gewöhnt, hier in Tiflis musste ich etwas umdenken. Nicht nur das Medium ist ein anderes, auch die Arbeitsabläufe und die Kommunikation sind komplett unterschiedlich. 

Zugegeben, zwischen Weihnachten und Neujahr ist auch bei uns in der Schweiz nicht viel los. Habe mich deshalb auf einen nicht all zu hektischen Start eingestellt. Mir war auch bewusst, dass in Georgien Weihnachten nach dem julianischen Kalender, also erst am 7. Januar, gefeiert wird. Dass Georgier aber „unser“ Weihnachten und „unser“ Neujahr auch feiern, wusste ich nicht. Sprich: Bevor die Arbeit hier losging, feierte ich zweimal Neujahr und einmal Weihnachten. 

Arbeitsalltag bei „Georgia Today“

Redaktionssitzungen gibt es bei „Georgia Today“ nicht. Jeder arbeitet wann und wo er will. In einer Facebookgruppe mit 20 Mitgliedern werden Themen „verteilt“. Die Chefredaktorin Katie Davies postet Events oder andere Themenvorschläge in die Facebookgruppe oder verschickt ein Mail an verschiedene Mitarbeiter. Die Redakteure können sich dann bei ihr melden, wenn sie sich für ein Thema interessieren.

Katie Davies, Chefredaktorin „Georgia Today“ in ihrem Büro.

Bei meinem ersten Treffen mit Katie Davies hat sie mir kurz die verschiedenen Produkte der „Georgia Today“ vorgestellt. Jeden Dienstag erscheint die Printausgabe der „Georgia Today“ mit Fokus auf Business und Wirtschaft. In der Ausgabe am Freitag liegt der Fokus mehr auf Kultur, Gesellschaft und ab und zu Sport. Weiter erscheint einmal im Monat das Magazin „where.ge“, ein Magazin mit Restaurant, Hotel und Ausflugs-Tipps. Ein weiteres Produkt ist „Georgia Today Education“. Dies scheint aber nicht so wichtig zu sein, denn Katie Davies vergass es bei unserem Treffen zu erwähnen. Sie hat mir die Info dann nachträglich noch per Mail geschickt und gemeint, dass ich auch Themen für diese Publikation, die ebenfalls einmal im Monat erscheint, einreichen kann.

Nach der kurzen Einführung habe ich ihr meine Themen vorgestellt, die ich bearbeiten möchte. In Batumi, an der Westküste Georgiens, findet Ende Januar beispielsweise ein „Business Women Forum“ statt, welches ich besuchen werde. Weiter recherchiere ich im Bereich Bildung, denn die Regierung hat eine Bildungsreform angekündigt. Katie Davies vermittelte mir einige Kontakte und das war es dann auch schon. 

Jetzt sitze ich zu Hause an meinem Computer und schreibe für das Tourismusmagazin „where.ge“, über meinen Ausflug vom letzten Samstag zum Mount Kazbeg, den dritthöchsten Berg in Georgien.

 

 

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